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Erinnerungen an den Genozid an den Armeniern

Integration der Sammlmung der Armenian Film Foundation in das Visual History Archive der USC Shoah Foundation

News vom 22.04.2015

Ab sofort beinhaltet das Visual History Archive der USC Shoah Foundation auch Interviews mit Überlebenden und Zeugen des Völkermords an den Armeniern vor 100 Jahren. 

Die systematische Deportation und Vernichtung von etwa 1,5 Millionen Armeniern im Osmanischen Reich wird von der türkischen Regierung bis heute nicht als Völkermord anerkannt; die Rolle des Deutschen Reiches als damaliger Verbündeter des Osmanischen Reiches ist nach wie vor wenig bekannt.Die Gräueltaten begannen am 24. April 1915 mit der Verhaftung armenischer Intellektueller. An jenem Tag erteilte der osmanische Innenminister den Befehl, die wichtigsten Persönlichkeiten der armenischen Gemeinde in Istanbul festzunehmen und in ein Lager in Zentralanatolien zu verschleppen. Diese Deportationen wurden später gesetzlich legitimiert. Insgesamt kamen in der Folge von Massendeportationen, gewaltsamen Razzien und bei Exekutionen schätzungsweise bis zu 1,5 Millionen der etwa zwei Millionen Armenier in dem Land ums Leben.

Die Sammlung der „Armenian Film Foundation“ ist der weltweit umfangreichste Bestand gefilmter Interviews über den Genozid, von dem es nur wenige Berichte von Überlebenden und Zeugen gibt. Sie enthält 400 Interviews, die in zehn Ländern geführt wurden, zumeist in englischer oder armenischer Sprache. Enthalten sind aber auch Interviews auf Arabisch, Deutsch, Französisch, Griechisch, Kurdisch, Russisch, Spanisch und Türkisch.

Ein Teil der Sammlung basiert auf Interviews, die der armenisch-amerikanische Filmemacher Dr. Jakob Michael Hagopian seit 1968 im Zuge seiner Dokumentarfilmprojekte geführt hat. Er gründete 1979 die „Armenian Film Foundation“, die sich der Bewahrung und Dokumentation der Lebensgeschichten von Überlebendes des Genozids von 1915 widmet. Neben diesen Interviews enthält die Sammlung Gespräche, die im Rahmen eines Projektes der „Armenian Film Foundation“ von 1982 an mit dem Ziel geführt wurden, zu diesem späten Zeitpunkt noch möglichst viele Überlebende zu interviewen.

Neben den fast 52.000 Interviews zum Holocaust  sind ab sofort auch die Interviews der „Armenian Film Foundation“ im Visual History Archive der USC Shoah Foundation zugänglich.

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