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III. Summer School der Digitalen Interview-Sammlungen an der Freien Universität Berlin

Stimmen der Vergangenheit – Digitale Oral-History-Archive zur Shoah und NS-Zwangsarbeit als wissenschaftliche Quelle: Geschichte, Gegenwart und Perspektiven

Montag, 01.08.2011 - Samstag, 06.08.2011

Mit dem wachsenden zeitlichen Abstand zur Shoah sind immer weniger Überlebende in der Lage, ihre persönlichen Erinnerungen direkt weiterzugeben. Damit gewinnen Oral-History-Interviews mit ihnen eine wachsende Bedeutung als erinnerungskulturelle und wissenschaftliche Quellen. So wird aktuell bei der Darstellung und Vermittlung der NS-Geschichte und des Holocaust, z.B. in Ausstellungen und Gedenkstätten, in Bildungsmaterialien, im Internet wie auch anderen Medien verstärkt auf „Zeitzeugeninterviews“ zurückgegriffen.

In den vergangenen 20 Jahren wurden in unterschiedlichen z.T. großangelegten Projekten die Lebensgeschichten und Erinnerungen von Überlebenden dokumentiert, erschlossen und für Bildung und Forschung zur Verfügung gestellt. Die Freie Universität Berlin bietet den Zugang zu drei solchen Oral-History-Archiven an: dem „Visual History Archive des USC Shoah Foundation Institute“, dem Archiv „Zwangsarbeit 1939-1945“, sowie dem Archiv „Refugee Voices“.

Die Summer School 2011 hat 20 internationalen Nachwuchswissenschftler/innen die Möglichkeit gegeben, einige dieser Archive in ihrem jeweiligen Kontext und Projektzusammenhang und ihrer Einbettung in der Topographie des kulturellen Gedächtnisses in Berlin kennenzulernen. Gleichzeitig hat sie das Ziel verfolgt, die Interviews als wissenschaftliche Quelle zu untersuchen und zu verorten. Die Beschäftigung mit den Oral-History-Interviews wurde durch Exkursionen zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas und zur Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück ergänzt.

Zusätzlich hat ein eintägiger Praxisworkshop in die interdisziplinäre wissenschaftliche Analyse der lebensgeschichtlichen Video-Interviews eingeführt. Dabei standen die Erinnerungen von vier Frauen mit unterschiedlichen Verfolgungshintergründen, die das Konzentrationslager Ravensbrück überlebt haben, im Fokus. Anhand der Diskussion von historischen und medienwissenschaftlichen Perspektiven auf die Quellen wurden die Chancen und Grenzen verschiedener disziplinärer Zugänge herausgearbeitet

Das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte Angebot ist Teil des internationalen Alumni-Programms der Freien Universität Berlin. Es richtet sich an Personen, die in der Vergangenheit bereits als internationale Studierende (z.B. im Rahmen des Erasmus-Programms) ein oder mehrere Semester an der Freien Universität oder einer anderen Hochschule in Deutschland studiert haben

ausgerichtet von:

Freie Universität Berlin
CeDiS - Center für Digitale Systeme
Projekt "Visual History Archive"
Verantwortlich: Verena Nägel
Durchführung: Gerda Klingenböck und Verena Nägel
Organisation: Susanne Gottschling

Kontakt:

Freie Universität Berlin
Center für Digitale Systeme (CeDiS)
Ihnestr 24
14195 Berlin