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Stimmen der Opfer am Ort der Täter

Freie Universität Berlin und Stiftung "Topographie des Terrors" schließen Kooperationsvereinbarung

News vom 17.08.2011

Ziel der Kooperationsvereinbarung ist die Entwicklung und der Einsatz eines gemeinsamen Bildungsangebots zur Geschichte des Nationalsozialismus, das die Auseinandersetzung mit Aspekten der Täterschaft um die Perspektive der Opfer erweitert. Im Mittelpunkt des Projektes „Stimmen der Opfer am Ort der Täter“ stehen dabei lebensgeschichtliche Zeugnisse in Form von digitalen Zeitzeugen-Interviews.

Stimmen der Opfer

Immer weniger Überlebende und Zeugen des Nationalsozialismus können ihre persönlichen Erinnerungen direkt weitergeben. Ihre Erfahrungen und Lebensgeschichten gewinnen jedoch insbesondere für das historische Lernen und den Prozess der historischen Aufarbeitung des Nationalsozialismus zunehmend an Bedeutung. Zeitzeugen-Interviews  ermöglichen es Schülern, Studenten und Wissenschaftlern, sich tiefgehend und differenziert mit den Erfahrungen der Überlebenden des nationalsozialistischen Regimes auseinanderzusetzen.

Die Freie Universität Berlin stellt den Zugang zu drei bedeutenden digitalen Zeitzeugen-Archiven zum Nationalsozialismus bereit: Das „Visual History Archive des Shoah Foundation Institute der University of Southern California“ (USC), das Archiv „Refugee Voices“ der Association of Jewish Refugees (AJR) sowie das Archiv „Zwangsarbeit 1939–1945“, welches am Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität wissenschaftlich erschlossen wird. Ein Schwerpunkt liegt darauf, die Zeitzeugen-Interviews didaktisch zugänglich zu machen.

„Ort der Täter“

Das Dokumentationszentrum der Stiftung „Topographie des Terrors“ steht heute neben dem Martin-Gropius-Bau und unweit des Potsdamer Platzes. An dieser Stelle befanden sich von 1933 bis 1945 die wichtigsten Zentralen des nationalsozialistischen Regimes. Am „Ort der Täter“ informiert seit 1987 eine Dauerausstellung über die Einrichtungen des nationalsozialistischen Verfolgungs- und Terrorapparats. Ergänzende Bildungsangebote beschäftigen sich insbesondere mit den Motiven und dem Handeln der Täter und deren Auswirkungen auf das Leben der Bevölkerung. Die Sicht der Opfer auf die Täter ist dabei ein wichtiger Aspekt der Bildungsarbeit der Stiftung, der durch die Zeitzeugen-Interviews eine wertvolle Ergänzung findet.

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